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Elfjährige an Vereinte Nationen: Deutschland verletzt meine Kinderrechte

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Meine älteste Tochter ist am 9. Mai 2019 von ihrer Mutter zu mir, ihrem Vater, geflohen, weil sie im Umfeld der Mutter mit Gewalt davon abgehalten wurde, das Wechselmodell zu leben. Das Jugendamt Ehingen sowie die Familiengerichte (aktuell OLG Stuttgart) haben weggeschaut und dadurch das Umfeld der Mutter zu den Einschüchterungsversuchen sogar noch ermuntert. Alleingelassen von den Staatsorganen, hat meine Tochter ihr Schicksal nun selber in die Hand genommen und lebt jetzt bei mir.

Unter meinem Schutz hat sie am 20. Juni 2019 einen Brief an die Vereinten Nationen verfasst, mit dem sie die staatlichen Verstöße gegen ihre Kinderrechte beklagt. Am 1. November 2018 habe ich schon im Namen meiner 4 Kinder eine Individualbeschwerde bei den Vereinten Nationen eingereicht. Nun liegt mit dem Schreiben meiner ältesten Tochter die wohl erste Individualbeschwerde eines Kindes aus Deutschland an den Ausschuss der Rechte des Kindes der Vereinten Nationen vor.

Ich hoffe, dass der dringende Hilferuf meiner Tochter an die Vereinten Nationen endlich dazu führt, dass der deutsche Staat Kindern nach der Trennung der Eltern das Recht auf beide Eltern zusichert und umsetzt.

Auf ihren eigenen Wunsch hin wird der anonymisierte Wortlaut des Schreibens meiner elfjährigen Tochter nun hier veröffentlicht:

„Liebe Vereinte Nationen,

ich bin [KIND 1] und bin 11 Jahre alt, zur Zeit lebe ich bei meinem Papa in [ADRESSE VATER].

Ich schreibe auch für meine Geschwister [KIND 2], die 9 Jahre alt ist, und für meine Zwillingsbrüder [KIND 3] und [KIND 4], die beide 6 Jahre alt sind. Sie leben bei unserer Mama im [ADRESSE MUTTER].

Unsere Eltern sind seit ca. 3 Jahren getrennt und verstehen sich nicht gut.

Im Oktober 2018 wurden wir vom Richter in Ulm angehört. Davor hat Mama uns unter Druck gesetzt und uns somit gezwungen, etwas zu sagen, das wir gar nicht wollten. Und zwar wollten wir 4 das Wechselmodell, aber Mama wollte, dass wir bei ihr wohnen und Papa besuchen.

Das Gericht hat aber beschlossen, dass wir Papa nur mit 2 Frauen sehen dürfen und das für nur 1,5 Stunden. Obwohl der Richter uns das nicht mal gefragt hat und wir das überhaupt nicht wollten. Wir fanden das voll dumm, dass der Richter das entschieden hat.

Dieses Jahr wurden wir im Mai nochmal vom Richter in Stuttgart angehört und davor hat Mama genau das gleiche, wie in Ulm gemacht. Ungefähr 1 Woche später bin ich dann zu Papa geflüchtet, weil es mir bei Mama gereicht hat und Papa mich versteht. Papa hat uns immer geholfen bei dem, was wir wollten und immer noch wollen.

An den Richter in Stuttgart habe ich bis jetzt 2 Briefe geschrieben, in denen steht, dass ich nochmal angehört werden will, aber er hat mich bisher noch nicht angehört. Ich möchte ihm doch nur sagen, was ich wirklich will und was die Wahrheit ist.

Papa hat mir erzählt, dass er eine Verfassungsbeschwerde gegen das Gericht in Stuttgart gemacht hat. Dann hat das Gericht gesagt: Papa könne nix für unsere Kinderrechte machen. Ich habe mir überlegt, was die Kinderrechte dann bringen?

Als ich vorgestern bei Mama war, hat meine [VERWANDTE DER MUTTER] gesagt, dass ich, wenn ich so weiter mache, ins Heim oder zu einer Pflegefamilie muss. Ich finde es unfair vom Jugendamt, dass es nur Mama hilft und denkt, dass Papa uns beeinflusst und das obwohl wir dem Jugendamt gesagt bzw. geschrieben haben, dass es uns helfen soll.

Das Jugendamt behauptet Sachen, obwohl es seit 1 Jahr gar nicht mehr mit uns geredet hat und uns, soweit ich weiß, noch nie gefragt hat, wo und wie wir leben wollen.

Ich hoffe, dass dieser Brief ernst genommen wird und ihr uns 4 helfen werdet.

Liebe Grüße von [KIND 1]

PS: Was ist daran so schlimm, dass wir bei beiden Eltern gleich leben wollen? Ich verstehe nicht, warum man bestraft wird, wenn ein Papa seine Kinder unterstützt und ihnen hilft?

Wir wünschen uns, dass das Jugendamt endlich hilft und dass wir endlich habe-halbe bei beiden Eltern leben können.

Bitte, bitte helft uns!”

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Autor

  • Sandro Groganz

    Ich habe Freifam gestartet, um mit meiner eigenen Situation als geschiedener Vater besser umgehen zu können. Was ich mir von der Seele schrieb, berührte andere Menschen mit ähnlichen Schicksalen. Da erkannte ich, dass Freifam das Potential zu einer neuartigen Bewegung für Familien hat. In diesem Sinne sehe ich mich als Familien-Aktivist.

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