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FDP fordert: Neugeborenes sofort der Mutter entwenden

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Am 15.3.2018 forderte die FDP im Bundestag etwas ungeheuerliches: Ein neugeborenes Baby müsse einer Mutter sofort nach der Entbindung fortgenommen werden. Aus humanitären Gründen würde dies laut Antrag der FDP natürlich erst nach Trennung der Nabelschnur, das Anlegen an die Brust, und nach einer kurzen ersten Umarmung des Neugeborenen durch die Mutter geschehen.

Danach solle das Kind dem Vater übergeben werden, der als einziger Elternteil in die Geburtsurkunde eingetragen werden soll. Falls nötig, müsse die Mutter mit Polizeigewalt im Kreissaal davon zurückgehalten werden, die Übergabe zu stören. Schließlich solle der Friede des Neugeborenen nicht gestört werden. Die Mutter dürfe sich dem Neugeborenen für den Rest ihres Lebens nicht mehr nähern.

Die Pflicht der Mütter solle laut FDP sein, in den ersten zwei Lebensjahren Muttermilch abzupumpen und dem Jugendamt zur Überstellung an den Vater auszuhändigen. Komme die Mutter dieser Pflicht aus welchen Gründen auch immer nicht nach, könne Beugehaft verhängt werden. Körperliche oder seelische Einschränkungen bezüglich der Laktation würden die Mutter nicht von dieser Pflicht befreien. Der Staat solle Kurse anbieten, die sicherstellten, dass die Milch-Belieferung funktioniere, um das Kindeswohl zu garantieren.

Die Mutter habe laut FDP außerdem die Pflicht, vom ersten Tag an ihrem leiblichen Kind Unterhalt zu zahlen. Barunterhalt könne durch Milchunterhalt nicht ersetzt werden. Weder der Barunterhalt noch die Kosten für das Abpump-Gerät, die eigene Ernährung, um die Milcherzeugung und ihre Qualität sicherzustellen, sollten steuerlich geltend gemacht werden können.

Der Aufschrei der anderen Parteien über diesen Antrag war während der Anhörung selbstverständlich groß. Über Parteigrenzen hinweg verbündeten sich Politiker jeder Couleur gegen die FDP. Zurecht, denn das Kindeswohl war in extremer Gefahr. Die Politiker von CDU/CSU, Grüne, Linke, AfD sahen sich gezwungen, ihre schützende Hand über die Mutter zu halten.

Grünen-Abgeordnete Katja Keul vermutete sogar, “dass so mancher Vater mit der Muttermilch heimlich auf dem Schwarzmarkt Geld machen will”.

Der Antrag der FDP sei hoch manipulativ, erkannten die anderen Parteien. Es gehe ihr nur vordergründig um die Gleichstellung von Vater und Mutter. Doch in Wahrheit, das weiß jede um das Kindeswohl besorgte Mutter, verbirgt sich hinter dem harmlosen Begriff “Wechselmodell” der menschenverachtende Vorgang, dass das Baby sofort nach der Geburt zum Vater wechseln soll. Dass es überhaupt eine Partei in Deutschland wagt, ein solches kindeswohlgefährdendes Modell vorzuschlagen, zeigt, wie sehr der Fortbestand der glücklichen Mutter-Kind-Familie in unserem Land gefährdet ist.

Oli, übernimmst du ab hier?

Autor

  • Sandro Groganz

    Chefredakteur - Ich habe Freifam gestartet, um mit meiner eigenen Situation als geschiedener Vater besser umgehen zu können. Was ich mir von der Seele schrieb, berührte andere Menschen mit ähnlichen Schicksalen. Da erkannte ich, dass Freifam das Potential zu einer neuartigen Bewegung für Familien hat. In diesem Sinne sehe ich mich als Familien-Aktivist.

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1 comment

  1. mh 25 Juli, 2018 at 18:11 Reply

    Mensch…dieser Artikel ist ja auch wirklich genial. Die Reaktionen auf den Antrag scheinen ja Reaktionen auf einen Antrag zu sein, der in etwa diesen Inhalt haben müsste.

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