Betroffene sind nicht weniger objektive Journalisten, als sogenannte unabhängige Journalisten. Betroffene kennen die Materie oft besser, informieren deshalb besser und orientieren sich an Grundwerten. Schreibt unser Chefredakteur.
Auf Freifam berichten betroffene Eltern (und wir laden Kinder ebenfalls dazu ein) über das Unrecht, das ihnen durch Jugendämter und Familiengerichte wiederfährt. Dabei ist ein häufig gehörtes Argument, dass Betroffene nicht objektiv sein könnten, weshalb unser Art des Betroffenenjournalismus abzulehnen sei.
Dieses Argument ist falsch. Schließlich käme niemand auf die Idee, Gandhi vorzuwerfen, er sei als Inder nicht objektiv im Kampf gegen die britische Besatzungsmacht gewesen. Genauso absurd wäre es, Martin Luther King vorzuwerfen, er habe die Diskriminierung der Schwarzen in den USA nicht objektiv einschätzen können, weil er selbst schwarzer war.
Wie jeder Journalist und generell jeder Mensch, sind auch Betroffene nicht frei von subjektiven Sichtweisen. Nur, deshalb Betroffenen generell die Möglichkeit abzusprechen, über ihren eigenen Fall möglichst objektiv berichten zu können, ist abwegig. Hinzu kommt, dass die Veröffentlichung auch den Sinn hat, dass solche subjektiven Färbungen im öffentlichen Diskurs klar werden und geklärt werden.
Es ist vielmehr so, dass Betroffene ihren Fall im Detail sehr gut kennen. Ein außenstehender Journalist hätte nicht die Zeit, sich so tief einzuarbeiten. Hinzu kommt, dass die sogenannten unabhängigen Journalisten ihre eigene Sicht mitbringen – sei es nun politisch oder aufgrund ihrer eigenen familiären Prägung.
Abgesehen davon sind bei jeder Betroffenen-Berichterstattung auf Freifam die Grundrechte von Kindern und Eltern die Richtschnur. In jedem der veröffentlichten Fälle zeigen wir auf, wie Staatsorgane diese Grundrechte hinter verborgenen Türen mit Füßen treten. Diese Ausrichtung unseres Betroffenenjournalismus an Grundrechten garantiert eine journalistische Ethik, die sich an universalen Grundwerten orientiert.
An diesen objektiven Grundwerten messen wir unseren Betroffenenjournalismus, sowie die staatliche Willkür gegen Kinder und Eltern, über die wir berichten.
Wer auf Freifam über seinen Fall berichten möchte, wende sich bitte an info@freifam.de.
Der Bericht inspiriert mich über meinen “Fall” aufzuklären, vor allem über das Unwort “Umgang”, der meiner Tochter und mir seit Jahren verweigert wird. Es geht um Kontakt und Beziehung als natürliches Bedürfnis zwischen Eltern und Kindern. Es wird oft gesagt, mein “Fall” wäre kompliziert und die Elternsituation hochstrittig. Wie kann die Elternsituation hochstrittig sein, wenn die Mutter seit Jahren das Gespräch mit mir verweigert? Wo soll der Streit denn dann stattfinden? Und wieso soll der “Fall” kompliziert sein? Der “Fall” ist nicht kompliziert, sondern im Gegenteil, total einfach: Die Mutter boykottiert seit Jahren den “Umgang”, weil diese sich laut Gericht “Nicht an die Rechtsordnung der Bundesrepublik Deutschland hält” und “ihren eigenen Sichtweisen höchste Priorität einräumt”. Das ist doch einfach, oder? Also einfacher geht’s nicht. Was daran kompliziert sein soll verstehe ich nicht.