Uns liegen seit kurzem Informationen vor, die die Gesamteinschätzung eines Vorfalls ermöglichen, in dem das Polizeirevier Ehingen vier Kinder vor einem Jahr im Stich ließ und sie bis heute nicht vor der Gewalt einer Mutter in Munderkingen schützt.
Am 15.06.2019 wurde die Polizei Ehingen von der gewalttätigen Mutter zu einem Einsatz zu deren Wohnhaus gerufen. Dort wartete der von ihr geschiedene Mann mit der gemeinsamen ältesten Tochter im Auto auf der Straße vor dem Haus, weil er die anderen drei Kinder, die sich im Haus der Mutter befanden, wie vom Gericht angeordnet am Ende der Pfingstferien abholen wollte. Die Mutter wollte stattdessen, dass der Vater geht, weil er nach Meinung der Mutter die Kinder nicht abholen dürfe.
Daraufhin spielte sich folgendes auf der Straße vor dem Wohnhaus der Mutter ab:
Der Polizei Ehingen legte die Mutter Gerichtsdokumente vor, anhand derer die Polizei jedoch korrekt feststellte, dass der Vater im Recht ist und die Kinder abholen darf. Als die Polizei daraufhin mit der ältesten, damals elfjährigen Tochter sprach, berichtete diese, dass sie kurz bevor der Vater kam, um sie mit ihren Geschwistern abzuholen, mit körperlicher Gewalt von der Mutter aus dem Haus gezerrt wurde. Danach sperrte die Mutter die Haustüre zu, schloss die Rollläden und ließ das Kind nicht mehr ins Haus. Außerdem erzählte das Kind von dem Munderkingener Gemeinderat, der sie anschrie und ihr drohte, sie solle verschwinden (wir berichteten).
Das Kind erzählte der Polizei von weiteren gewalttätigen Übergriffen der Mutter auf sie und ihre Geschwister. Die Mutter habe ihre damals neunjährige Schwester gegen deren Willen in ihr Zimmer eingesperrt, nachdem die Mutter die älteste Tochter aus dem Haus gezerrt hatte und die Schwester lautstark, auf der Straße hörbar, die Mutter anschrie und rief, sie wolle zum Vater. Wenige Tage später sagte diese Schwester dem Gericht:
„Mama hat in den Ferien die Rollläden runter gemacht, damit [ihre ältere Schwester] nicht in das Haus schauen kann, sie hat auch die Haustüre abgeschlossen, dass wir nicht zu Papa gehen. Ich wollte da zu Papa.”
Am 15.06.2019 frage die Polizei sodann die Mutter, ob sie mit den anderen drei Kindern sprechen darf, die sich im verdunkelten und verschlossenen Haus befanden. Die Mutter verneinte dies mehrmals. Erst nachdem der Vater mit der ältesten Tochter wegfuhr, die erst einen Monat zuvor vor der Gewalt der Mutter zum Vater floh und seitdem bei ihm in Ehingen wohnt, stimmte die Mutter zu, dass die Polizei mit den Kindern reden darf. Doch die Polizei sah dann davon ab. Warum? Wie sich einem Schreiben der Polizei an das zuständige Jugendamt entnehmen lässt, weil sie die Kinder nicht noch mehr emotional aufwühlen wollte.
Zwei Wochen später teilte daraufhin der in dieser Sache vermutlich einseitig ermittelnde Polizeiposten Munderkingen einem Richter mit, die Polizei sehe keine Gewalt der Mutter gegenüber den Kindern.
Offensichtlich hat das Polizeirevier Ehingen in diesem Fall nicht wie erforderlich hingesehen. Die Polizisten haben womöglich nicht dem Kind geglaubt, das ihnen von der Gewalt der Mutter gegen sich und seine Geschwister erzählte, sondern der gewalttätigen Mutter, die die Polizei möglicherweise täuschte und für ihre Zwecke benutzte. Noch dazu spielte es für die Polizisten wohl keine Rolle, dass das Kind, das ihnen von der Gewalt ihrer Mutter erzählte, einen Monat zuvor zum Vater geflohen war.
Unübersehbar ist die Inkompetenz des Polizeirevier Ehingen, die psychische Gewalt der Mutter gegen ihre Kinder zu erkennen, die hinter deren körperlichen Übergriffen liegt. Hätten die Ehinger Polizisten die Gesamtsituation objektiv betrachtet, wäre ihnen die psychische Gewalt ins Auge gesprungen. Das Verhalten der gewalttätigen Mutter am 15.06.2019 diente wohl dazu, mit Hilfe der Polizei den Willen der drei im Haus eingesperrten Kinder zu brechen, Zeit mit ihrem Vater verbringen zu wollen. Ein klares Anzeichen dafür ist, dass die Mutter erst mit der Polizei kooperierte, nachdem der Vater weg war, nämlich weil sie ihr Ziel erreicht hatte, den Vater von den Kindern zu entfernen.
Diese psychische Folter der Mutter in Munderkingen gegen ihre Kinder hat mittlerweile ein promovierter Psychotherapeut festgestellt, und zwar anhand einer heimlichen Audioaufnahme der ältesten Tochter im Haus der Mutter. Der Psychotherapeut schreibt, dass die Mutter ihre Kinder nötigt und unterwerfen will, damit sie den Vater verleugnen. Der Sachverständige schildert auch, dass er nach dem Anhören der Audioaufnahme Schlafprobleme hatte, weil die Situation der Kinder emotional so belastend sei.
Die Polizisten aus Ehingen hatten die Chance, mit den im Haus von der Mutter eingesperrten Kindern zu reden. Die Kinder hätten den Polizisten sicher gesagt, wie auch dem Richter einige Tage später, dass sie zu ihrem Vater wollen. Wahrscheinlich hätten sie den Polizisten auch gesagt, dass sie wie die älteste Tochter vor der Gewalt der Mutter zum Vater fliehen und bei ihm leben wollen.
Stattdessen ließ die Polizei Ehingen drei Kinder im Stich, die bis heute ohnmächtig der Gewalt der Mutter ausgeliefert sind. Nach unseren Informationen leidet auch die zum Vater geflohene Tochter, weil die Mutter sie nur sehr selten zu ihren Geschwistern lässt und auch nur, wenn sie sich so verhält, wie es ihre gewalttätige Mutter von ihr erwartet. Die psychische Gewalt der Mutter gegen ihre Kinder geht bis heute ungebremst weiter. Die Kinder werden weiterhin mit dem Entzug von Geschwistern und des Vaters genötigt und unterworfen. Auch hierzu liegen uns Nachweise vor.
Es hätte wohl nur dieses eine Gespräch mit den drei Kindern gebraucht, um dieses seit nun 1 Jahr andauernde Leid der Kinder zu beenden. Doch zumindest die zwei beim Einsatz am 15.06.2019 tätigen Polizisten aus Ehingen scheinen schlecht ausgebildet zu sein, vermögen massive psychische Gewalt gegen Kinder im Zusammenspiel mit leichtem körperlichem Zwang nicht zu erkennen und wissen auch nicht um die nötigen Maßnahmen, um derart betroffene Kinder vor Ort und sofort zu schützen.
Die Begründung der Polizei Ehingen, man habe die Kinder nicht noch mehr emotional verwirren wollen, erscheint vor diesem Hintergrund als das Eingeständnis fataler Unfähigkeit. Es wäre nämlich die Aufgabe der Polizei gewesen, die Kinder aus ihrer emotionalen Ohnmacht zu befreien. Eine Polizei, die dies nicht tut, weil sie befürchtet, Kinder noch ohnmächtiger zu machen, ist so ohnmächtig gegenüber psychischer Gewalt gegen Kinder durch Mütter, wie die Kinder selbst.
Bildnachweis: Foto von Radosław Drożdżewski (Zwiadowca21)