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Parental Alienation Awareness Day – Eine Einordnung des “PAS” und der emotionalen Vergewaltigung von Kindern

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Am heutigen Parental Alienation Awareness Day setzen wir uns mit dem Thema des Parental Alienation Syndrome (PAS) auseinander, sowie mit seinen Kritikern.

Heute am 25. April ist der Parental Alienation Awareness Day, ein Tag, der auf das Phänomen der elterlichen Entfremdung aufmerksam machen soll.

Parental Alienation Syndrome (PAS) bezieht sich auf einen Prozess, bei dem ein Kind von einem Elternteil manipuliert und beeinflusst wird, um den anderen Elternteil abzulehnen oder sogar zu hassen. Dies geschieht häufig in Situationen, in denen die Eltern getrennt oder geschieden sind und einen Konflikt miteinander haben. Der manipulierende Elternteil kann dabei verschiedene Taktiken einsetzen, um das Kind dazu zu bringen, den anderen Elternteil negativ zu sehen, wie zum Beispiel:

  1. Schlechtmachen des anderen Elternteils in Anwesenheit des Kindes.
  2. Behaupten, dass der andere Elternteil das Kind nicht liebt oder sich nicht um das Kind kümmert.
  3. Einschränken oder Verhindern der Kommunikation und des Kontakts zwischen dem Kind und dem anderen Elternteil.

Dies kann dazu führen, dass das Kind eine irrationale Feindseligkeit gegenüber dem Ziel-Elternteil entwickelt, die auf den Manipulationen und negativen Darstellungen des manipulierenden Elternteils basiert. PAS kann erhebliche emotionale und psychologische Schäden bei den betroffenen Kindern verursachen, einschließlich Ängsten, Depressionen und Problemen bei der Entwicklung gesunder Beziehungen.

Das Parental Alienation Syndrome (PAS) hat außerhalb und innerhalb der Fachwelt Kritiker, die das Konzept infrage stellen. Zu diesen Gehören Kinderpsychotherapeuten wie der Amerikaner Dr. Craig Childress oder Journalisten.

Ein Hauptargument dieser Kritiker ist, dass PAS keine anerkannte Diagnose ist. Tatsächlich ist PAS nicht in den gängigen Klassifikationssystemen für psychische Störungen wie dem DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) oder der ICD (International Classification of Diseases) aufgeführt.

Insoweit stimmt diese Kritik. Sie ist jedoch unredlich, wenn sie dazu benutzt wird, um die Existenz der dahinter stehenden psychischen Prozesse und Schädigungen in Abrede zu stellen.

Kritiker führen häufig an, dass das Fehlen einer anerkannten Diagnose bedeutet, dass PAS keine wissenschaftliche Grundlage hat und somit nicht als gültiges Konzept betrachtet werden sollte. Diese Haltung wird jedoch von Befürwortern des PAS-Konzepts bestritten, die darauf hinweisen, dass die zugrunde liegenden Phänomene und Mechanismen der elterlichen Entfremdung gut dokumentiert und verstanden sind.

Es ist wichtig zu erwähnen, dass PAS das Szenario oder den Kontext beschreibt, in dem ein Kind von einem Elternteil psychisch missbraucht wird. Die eigentliche Diagnose, die in solchen Fällen gestellt wird, ist “Child Psychological Abuse” (DSM5-Code: V995.51), ein anerkannter Begriff, der sich auf den psychischen Missbrauch von Kindern bezieht.

Während einige Kritiker die Gültigkeit von PAS aufgrund des Fehlens einer anerkannten Diagnose in Frage stellen, ist es entscheidend, die zugrunde liegenden Mechanismen und Auswirkungen elterlicher Entfremdung und des damit verbundenen psychischen Missbrauchs von Kindern zu erkennen und zu adressieren.

Die folgende Analogie zum Autounfall soll verdeutlichen, dass PAS ähnlich wie ein Autounfall ein Ereignis, einen Tathergang oder ein Szenario beschreibt und nicht die eigentliche Verletzung oder Diagnose. Im Fall von PAS ist es der psychische Missbrauch eines Kindes durch den manipulierenden Elternteil, der das zugrunde liegende Problem darstellt. Der Autounfall ist in dieser Analogie das Ereignis, das zu Schäden oder Verletzungen führt, aber selbst keine medizinische Diagnose ist.

Im Autounfall-Beispiel wäre der Knochenbruch die tatsächliche Verletzung oder Diagnose, die aufgrund des Unfalls eintritt (ICD-Code: T14.2). Ebenso ist im PAS-Kontext die “Child Psychological Abuse” (DSM5-Code: V995.51) die eigentliche Diagnose, die sich auf den psychischen Missbrauch des Kindes bezieht.

Diese Analogie zeigt, dass es bei PAS und Autounfällen darum geht, den Fokus auf das zugrunde liegende Problem bzw. die Verletzung zu legen, die infolge des Ereignisses oder Szenarios entstanden ist. Im PAS-Kontext bedeutet dies, die Aufmerksamkeit auf den psychischen Missbrauch des Kindes und die damit verbundenen Folgen zu richten, anstatt sich allein darauf zu konzentrieren, ob PAS eine anerkannte Diagnose ist oder nicht.

Durch das Verständnis dieser Analogie kann man erkennen, dass die Kritik an PAS aufgrund des Fehlens einer anerkannten Diagnose das eigentliche Problem, nämlich den psychischen Missbrauch von Kindern in elterlichen Entfremdungssituationen, nicht vollständig erfasst.

Weil der deutsche Kinderpsychotherapeut Dr. Stefan Rücker das Parental Alienation Syndrome als eine Form der emotionalen Vergewaltigung bezeichnet, was auch die wissenschaftliche Literatur untermauert (Parental Alienation (Syndrome) – Eine ernst zu nehmende Form von psychischer Kindesmisshandlung), sei hier noch die sexuelle Vergewaltigung als Analogie zur Verdeutlichung genannt.

Auch die “sexuelle Vergewaltigung” ist keine Diagnose, sondern ein Tatbestand. Niemand käme auf die Idee, einer vergewaltigten Person eine Posttraumatische Belastungsstörung als Folge der Vergewaltigung abzusprechen, nur weil der Vorgang der Vergewaltigung selbst keine anerkannte Diagnose ist. Diese Analogie verdeutlicht, dass die Anerkennung der PAS zugrunde liegenden Wirkmechanismen – zu denen seit langem anerkannte Definitionen von Diagnosen bestehen– entscheidend ist, um den betroffenen Kindern angemessen helfen zu können.

In der Praxis der Kinderpsychotherapie sind diese dem PAS zugrunde liegenden Diagnosen bekannt und unumstritten. Sie werden jedoch häufig von forensischen Psychologen in Frage gestellt, die als Gutachter an Familiengerichten tätig sind und nicht mit der Heilung von Kindern, sondern mit dem fortwährenden Streit der Eltern vor Gericht ihr Geld verdienen. Solche Gutachter handeln berufsethisch verwerflich.

Wer behauptet, PAS sei widerlegt, ignoriert damit die emotionale Vergewaltigung von Kindern, die von narzisstischen Müttern und auch Vätern ausgeübt wird. Es ist essenziell, diese Tatsache im Hinterkopf zu behalten, wenn über PAS gesprochen wird. PAS zu leugnen ist wie Autounfälle oder Vergewaltigungen zu leugnen, weil sie keine anerkannte Diagnose seien.

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Autor

  • Sandro Groganz

    Ich habe Freifam gestartet, um mit meiner eigenen Situation als geschiedener Vater besser umgehen zu können. Was ich mir von der Seele schrieb, berührte andere Menschen mit ähnlichen Schicksalen. Da erkannte ich, dass Freifam das Potential zu einer neuartigen Bewegung für Familien hat. In diesem Sinne sehe ich mich als Familien-Aktivist.

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