Väter, die Elternzeit nahmen, können nach der Scheidung von der Mutter die Kinder genommen werden. So modern sich Deutschland gibt, wenn es um Väter geht, die in einer Ehe sind, so rückständig ist es, wenn sie außerhalb der Ehe stehen.
Jeder dritte Vater geht in Elternzeit. Jede dritte Ehe wird geschieden. Nach der Scheidung gibt es für Väter keine Sicherheit mehr, wenn die Mutter ihm die Kinder vorenthalten will.
Mit der Elternzeit soll für Väter und Mütter die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglicht werden. Nach der Scheidung ist diese Vereinbarkeit hinfällig: Der Vater soll arbeiten, die Mutter Kinder hüten.
Während das Familien-Ministerium ohne “Männer” im Namen zumindest vordergründig die Väter mehr in die Kinder-Betreuung einbeziehen will, schicken Jugendämter und Familiengerichte die Trennungs-Familie wieder ins Rollenmuster der 60er Jahre.
Wer als Vater Elternzeit genommen hat, fühlt sich nach der Scheidung, als wollte man damit nur den Schmerz erhöhen, den er aufgrund der tieferen Bindung zu seinen Kindern hat, die er aber kaum noch sieht.
Bildnachweis: Dennis Skley, https://www.flickr.com/photos/dskley/14954575421