Eine Frau, die einen gewalttätigen Vater erlebt hat, wird entweder mütterlich zu ihrem Partner sein, oder gewalttätig wie der eigene Vater. Ist sie mit einem Mann zusammen, der sie bedingungslos liebt, sich emotional öffnet und verletzlich ist, dann kann sie ihn nicht als Mann akzeptieren, denn sie wurde so geprägt, dass der prototypische Mann (d.h. ihr Vater) gewalttätig ist.
Sie kennt keinen erwachsenen Mann, der bedingungslos liebt. Das tun ihrer Erfahrung nach nur Kinder. Deshalb bemuttert sie ihren Partner, wie ein Kind. Sie versteht nicht, dass er reif liebt. Stattdessen verwechselt sie Verletzlichkeit mit Bedürftigkeit und bevormundet und kontrolliert ihn.
Gleichzeitig macht sie das unzufrieden, denn sie will einen “echten”, d.h. herrischen Mann. Sie beginnt, ihren Partner zu erniedrigen, mit Beschimpfungen und Vorwürfen. Der Mann ist gefangen in einem Widerspruch: Ist er verletzlich, dann behandelt sie ihn wie ein Kind um ihn zu kontrollieren; zieht er Grenzen, dann erniedrigt sie ihn, um seine Integrität zu brechen.
Dies wiederum macht ihren Partner aggressiv, weil er nicht so lieben kann, wie er will. Der Mann steckt in der Projektions- und Prägungsfalle der Frau. Wer als Mann nun nicht emotional stark ist und sich gut abgrenzen kann, der wird zu dem Mann, den sich die Frau gemäß ihrer Prägung nicht und doch heilich gewünscht hat: er wird gewalttätig.
Ich wüsste gern, worauf sich eure Aussagen stützen. Autor? Literatur? Quellen? Vieles deckt sich mit meiner Alltagspsychologie, aber ich bin nicht vom Fach, daher würde ich das gern fachlich unterfüttern.
Gruß Petra
Die Grundgedanken zu diesem Artikel kommen aus einem Gespräch mit meinem Therapeuten, der ein promovierte Psychoanalytiker ist.