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Wie Eltern frei(er) erziehen können – Replik auf einen Stern-Artikel zu Vätern

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Ein kürzlich veröffentlichter Artikel im Stern, der Väter dafür kritisiert, nicht genug für ihre Kinder zu tun, ist ein ideologisch durchtränktes Machwerk, das Vätern ein bestimmtes Erziehungsverhalten aufzwingen soll.

Die pauschale Kritik an Vätern im Stern-Artikel “Wie Väter mehr für ihre Kinder da sein können” ignoriert nicht nur die vielfältigen Realitäten des Familienlebens, sondern verkennt auch die individuellen Unterschiede in Erziehungsstilen, die für die gesunde Persönlichkeitsentwicklung von Kindern entscheidend sind.

Erziehung sollte kein Wettstreit sein, in dem Mütter und Väter gegeneinander ausgespielt werden. Väter (und auch Mütter), die Freude an der Betreuung ihrer Kinder haben, empfinden keinen „Mental Load“ oder sehen diesen nicht als Belastung. Menschen, die vom “Mental Load” bei Müttern sprechen, missfallen die „Spaßanteile“ in der Erziehung, und interpretieren diese leichtere Art der Erziehung eifersüchtig als ein Zu-Wenig an Erziehung. Das Zu-Wenig soll ein schlechtes Gewissen erzeugen, um Kontrolle über den mit Spaß erziehenden Elternteil zu erlangen. Doch dieser Blickwinkel lässt die essentielle Frage nach der Persönlichkeitsentwicklung der Kinder außer Acht, die weit über rein materielle Aspekte wie Fahrten zu Sportkursen hinausgeht.

Der Artikel im Stern erscheint psychologisch betrachtet wie die Abrechnung einer eifersüchtigen Mutter mit einem Vater, der die Erziehung als leichter und weniger materialistisch empfindet. Ideologisch gesehen erinnert er an eine marxistische Kritik der Proletarierinnen (Mütter) an den Kapitalisten (Vätern) in der Familie. Die Geschichte hat uns gelehrt, wohin solches Schwarz-Weiß-Denken führt.

Anstatt uns auf biologistische Dichotomien zwischen Vater und Mutter zu konzentrieren, die mit der Gleichmacherei von bereichernder und ärmlicher Erziehung überwunden werden soll, sollten wir die Wichtigkeit verschiedener Persönlichkeiten und Erziehungsstile für die Entwicklung des Kindes betonen und die Freiheit des Individuums betonen. Erzieherische Unterschiede basieren nicht auf dem Geschlecht, sondern auf den individuellen Persönlichkeiten der Eltern, die sich unabhängig von biologischen Gegebenheiten entwickeln.

Wer Erziehung als mental belastende, biologisch-sozial determinierte und materialistisch mühselige Arbeit darstellt, verkennt die Freiheit des Individuums und damit einhergehend die Möglichkeit, sich innerhalb der Familie als freiere Persönlichkeit (weiter) zu entwickeln.

Der Stern-Artikel übersieht die tieferen Dimension der Liebe in der Erziehung. Die drei Formen der Liebe – Eros (die bedürfnisorientierte Liebe), Philia (die freundschaftliche, kameradschaftliche Liebe) und Agape (die bedingungslose, selbstlose Liebe) – spielen alle eine wichtige Rolle im Familienleben. Der Artikel bleibt jedoch auf der Ebene von Eros stehen, indem er die elterliche Beziehung auf materielle und oberflächliche Aspekte reduziert. Er vernachlässigt die tieferen, selbstlosen Aspekte der Liebe, die für eine erfüllende und ganzheitliche Erziehung in Freiheit unerlässlich sind.

Freude und Spaß an der Erziehung sind wesentliche Bestandteile dieses Prozesses. Schließlich sollte nicht vergessen werden, dass das Spielerische die leichteste Art ist, wie Menschen lernen. Kinder, die in einem Umfeld aufwachsen, in dem spielerisches Lernen gefördert wird, entwickeln sich oft besser und nachhaltiger. Eltern, die diese spielerische Herangehensweise an die Erziehung wählen, tragen wesentlich zur positiven Entwicklung ihrer Kinder bei.

Ein ideologisch engstirniger, postmarxistischer Blick auf Erziehung fördert lediglich den Geschlechterkampf, anstatt ihn zu überwinden. Diese überholte Perspektive gehört, wie der Kommunismus, auf den Müllhaufen der Geschichte. Es ist an der Zeit, dass wir uns von solch eindimensionalen pädagogischen Erzählungen ideologischer Spaßverderber und Freiheitseinschränker verabschieden und die bereichernde Realität der freiheitlichen Erziehung in all ihren Facetten anerkennen und wertschätzen.

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Autor

  • Sandro Groganz

    Ich habe Freifam gestartet, um mit meiner eigenen Situation als geschiedener Vater besser umgehen zu können. Was ich mir von der Seele schrieb, berührte andere Menschen mit ähnlichen Schicksalen. Da erkannte ich, dass Freifam das Potential zu einer neuartigen Bewegung für Familien hat. In diesem Sinne sehe ich mich als Familien-Aktivist.

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