In diesen schwierigen Zeiten für Deutschland sollten wir uns fragen, was für eine Nation wir sind und in welche Richtung wir gehen wollen?
Für diejenigen von euch, die geschiedene Väter sind, deutet alles darauf hin, dass die Mutter eurer Kinder für die Entrechtung verantwortlich ist. Ihr könnt jetzt voller Bitterkeit sein, mit Hass und Rachedurst.
Wir können als ein Land in diese Richtung gehen, in noch größerer Polarisierung, Väter gemeinsam mit Vätern, Mütter gemeinsam mit Müttern, voller Hass aufeinander.
Oder wir können uns anstrengen und diese Gewalt ersetzen, dieses Meer an Leid, das unser Land überschwemmt hat, indem wir verstehen, nachvollziehen, Mitgefühl haben und lieben.
Für diejenigen von euch, die Väter sind und der Versuchung unterliegen, dem Hass und Mißtrauen nachzugeben, im Angesicht der Ungerechtigkeit des Umgangsboykott, möchte ich sagen, dass ich eure Gefühle auch in meinem Herz fühlen kann. Mir, einer Mutter, wird auch ein Kind vorenthalten.
Wir müssen uns alle anstrengen, mit Verständnis aufeinander zugehen, um über diese schwierigen Zeiten hinaus zu wachsen.
Mein Lieblingsgedicht ist von Aischylos. Er schrieb:
Selbst im Schlaf fällt der Schmerz, den wir nicht vergessen können, Tropfen für Tropfen in unser Herz, bis in unserer Verzweiflung und gegen unseren Willen durch die ungeheure schreckliche Gnade Gottes Weisheit wächst.
Was Familien in Deutschland brauchen ist nicht Spaltung; was Familien in Deutschland brauchen, ist nicht Hass; was Familien in Deutschland brauchen ist nicht Gewalt und Gesetzlosigkeit, sondern Liebe, Weisheit und Mitgefühl füreinander, ein Gefühl der Gerechtigkeit gegenüber denjenigen, die immer noch leiden in unserem Land – seien sie nun Väter oder Mütter oder Kinder.
In Anlehnung an die Rede von Robert F. Kennedy zum Tod von Martin Luther King, nur spricht oben eine entrechtete Mutter zu entrechteten Vätern:
https://www.youtube.com/watch?v=GoKzCff8Zbs?start=82