Wenn wir denen, die wir lieben, Schmerz antun, dann aus zwei Gründen:
- Wir tragen Schmerz in uns, der uns nicht bewußt ist.
- Das Opfer trägt Schmerz in sich, über den es sich nicht bewußt ist.
Im ersten Fall tun wir dem anderen etwas an, das in uns ist. Im zweiten Fall etwas, das im anderen ist.
In beiden Fällen wird Gewalt angetan, sie wird übertragen. Dies ist der unbewußte Weg, mit Schmerzen umzugehen.
Der bewußte Weg ist, mitzufühlen. In diesem Fall gibt es nur denjenigen, der den Schmerz erfahren hat und sich mitteilt und den anderen, der ihn über Zuhören aufnimmt.
Es gibt keine Verwirrung, denn wenn Schmerz angetan wird, dann haben beide den Schmerz. Beim Mitfühlen dagegen ist klar, wer den Schmerz hat und wer ihn nachempfindet.
Nur mit Mitgefühl lässt sich Schmerz auflösen, denn nur dann wird er geäußert (also nach Außen getragen ohne wieder Schmerz zu verursachen).