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Die Selbstwirksamkeit von Trennungs-Kindern

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Die deutsche Eigenart, Veränderung nach einer Scheidung als für die Kinder schädlich anzusehen, zerstört das Potential für persönliches Wachstum, das in jeder Veränderung liegt.

Als unsere Kinder zum ersten Mal nach meiner Trennung von ihrer Mutter ihre neuen Zimmer beziehen konnten, war das für sie aufregend. Sie konnten bewusst miterleben, was es heißt, sich ein neues Zuhause einzurichten. Was sie bis dahin kannten, war das Eigenheim, das ihre Eltern für sie schon vor der Geburt gebaut hatten und dessen Kinderzimmer größtenteils schon eingerichtet waren.

Durch die Trennung und den Bezug einer neuen Wohnung konnten unsere Kinder ihre Selbstwirksamkeit erleben. Sie konnten mitbestimmen, wer in welches Zimmer will, wo das Bett stehen soll, welches Bett angeschafft wird, usw. Manche Dinge konnten sie auch eigenverantwortlich selbst entscheiden.

Wie sagte unsere älteste Tochter zu mir nach der Trennung:

Papa, jetzt seit ihr zwar getrennt, dafür haben wir jetzt zwei Zuhause!

Die Kraft der Veränderung wird von Jugendämtern und Familiengerichten mit dem Unwort “Kontinuitätsprinzip” zunichte gemacht. Im Fortbestand des Status Quo sieht man das Kindeswohl erfüllt. Die Angst vor Veränderung sitzt tief in den Köpfen und Herzen der Menschen, die sich lieber an Paragrafen orientieren und ein vorhersehbares Leben als Beamter führen, anstatt wie Selbständige (wie ich) aus dem (scheinbaren) Nichts eine Existenz aufzubauen.

Wir brauchen in Deutschland Mut zur Veränderung, damit Kinder nicht mehr unter der Trennung ihrer Eltern leiden, sondern sie als Chance erleben können. Als Chance, persönlich zu wachsen, indem man lernt, Veränderungen zu meistern.

Das Kontinuitätsprinzip muss dem Veränderungsprinzip weichen und das Primat der Mutterbindung muss mit der universalen Gerechtigkeit der gleichberechtigten Elternschaft ersetzt werden. Erst dann ermöglicht man allen Mitgliedern einer getrennten Familie, ihre Selbstwirksamkeit in Balance zu entfalten.

Das würde auch konfliktträchtigen Trennungsfamilen ermöglichen, ihr Leben in Freiheit individuell zu gestalten.

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Autor

  • Sandro Groganz

    Ich habe Freifam gestartet, um mit meiner eigenen Situation als geschiedener Vater besser umgehen zu können. Was ich mir von der Seele schrieb, berührte andere Menschen mit ähnlichen Schicksalen. Da erkannte ich, dass Freifam das Potential zu einer neuartigen Bewegung für Familien hat. In diesem Sinne sehe ich mich als Familien-Aktivist.

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Bildquelle: Landtag von Baden-Württemberg

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