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Ist das Jugendamt eine Denunzianten-Behörde?

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Es reicht ein anonymer Hinweis beim Jugendamt und schon stehen die freundlichen Beamten vor der Haustüre, um nach dem Kindeswohl zu sehen.

Was entdecken sie in der Wohnung Erschreckendes?

  • Auf dem Wohnungstisch steht eine Kerze auf einer Decke. Was wenn das Kleinkind an der Decke zieht während die Kerze brennt? Kindeswohlgefährdung!
  • Auf dem Couch-Tisch stehen Chips und Cola. Bekommt das Kind keine gesunde Nahrung? Kindeswohlgefährdung!
  • Der Vater wirkt erbost über den ungebetenen Besuch aufgrund eines anonymen Anrufs? Eventuell handelt es sich um einen aggressiven Mann? Kindeswohlgefährdung!
  • Die Mutter wirkt verstört und traut sich nicht, etwas zu sagen. Wird sie von ihrem aggressiven Mann misshandelt? Kindeswohlgefährdung!
  • Auf dem Boden liegt überall Spielzeug, der überfüllte Wäscheständer steht mitten im Wohnzimmer und in der Küche stapelt sich ungewaschenes Geschirr. Die Eltern sind überfordert. Kindeswohlgefährdung!

Als die Beamten auf die Mißstände hinweisen, wehren sich die Eltern gegen die Vorwürfe, aber die Beamten erkennen messerscharf, dass es sich dabei um Ausreden und Ausflüchte handelt.

Wurde das Jugendamt von einem Denunzianten gerufen und verhält sich das Jugendamt nun selbst wie ein Denunziant, indem es die Eltern für Dinge kritisiert, die eigentlich unkritisch sind?

Die Jugendamts-Mitarbeiter werden sich nicht als Denunzianten sehen. Vielmehr werden sie denken, dass sie die Situation objektiv einschätzen – im Gegensatz zu den Eltern. Ab jetzt haben die Eltern keine Chance mehr. Sie werden vom Jugendamt vorverurteilt und entmündigt.

Was vom Jugendamt wie Hilfe und Rettung für die Kinder gedacht ist, wird für die Eltern zu einem Spießrutenlauf von erfundenen Vorwürfen. Die Beamten dagegen wähnen sich in der Objektivität, haben die Deutungshoheit durch Amtsgewalt. Da sie den Eltern mit Mißtrauen begegnen, werden sie im Namen des Kindeswohl jedes noch so kleine Signal als mögliche Gefährdung des Kindes deuten.

Je mehr die Eltern sich rechtfertigen, umso weniger wird ihnen das Jugendamt glauben.

In dieser Deutungs-Spirale läuft das Jugendamt Gefahr, Eltern aus nichtigen Gründen anzuzeigen, die jedoch in pseudo-psychologischen und -pädagogischen Bewertungen aufgebauscht und gegen die Eltern verwendet werden. Das ist Denunziation durch das Jugendamt.

Ein Jugendamt läuft nicht nur Gefahr, einem Denunzianten auf den Leim zu gehen, sondern die mißtrauische Art, wie Jugendamts-Mitarbeiter Eltern betrachten und behandeln, macht sie selbst zu potentiellen Denunzianten. Das tragische daran ist, dass in der Folge Kinder in Heime gesteckt und Familien finanziell und seelisch zerstört werden, die sich nie etwas zu schulden kommen ließen.

Im Film “Das Leben der Anderen”, wird das Problem des Denunzianten auf den Punkt gebracht:

Kenne ich Sie?

Sie kennen mich nicht, aber ich kenne Sie!

Wie bei der Stasi beginnt Denunziation dann, wenn der Spitzel denkt, er wisse, wer der andere ist, den er überwacht. Dabei versteht er schlichtweg deren anderes Leben nicht und sieht in allem, was anders ist, die Gefahr für den Fortbestand der Gesellschaft, wie sie der Spitzel haben will.

Leider scheinen Jugendämter in der Andersartigkeit der Eltern eine Gefahr für das Kind zu sehen, weil Beamte aufgrund ihrer Persönlichkeitsstruktur den Fortbestand eines erzkonservativen Familienlebens bewahren wollen. Deshalb kann das Jugendamt den undefinierten Begriff “Kindeswohl” nutzen, um die Andersartigen zu normieren.

Man könnte den Eindruck gewinne, das Jugendamt denunziert freie Eltern, um sie gefügig zu machen und erpresst sie mit ihren Kindern.

 

Bildnachweis: Fair use, https://en.wikipedia.org/w/index.php?curid=10304396

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Autor

  • Sandro Groganz

    Ich habe Freifam gestartet, um mit meiner eigenen Situation als geschiedener Vater besser umgehen zu können. Was ich mir von der Seele schrieb, berührte andere Menschen mit ähnlichen Schicksalen. Da erkannte ich, dass Freifam das Potential zu einer neuartigen Bewegung für Familien hat. In diesem Sinne sehe ich mich als Familien-Aktivist.

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3 comments

  1. Margaritha Hänni-Kehrli 13 Juni, 2018 at 12:36 Reply

    Unmögliche Menschen werden da für gutes Geld gelernt, wie sie mit Bagatellsachen eine Familie Zerstören können, und Geld Verdienen, ja solche Methoden, ist zu ächten, kein bischen Verstand, das weiss Jeder bei ihm zu Hause steht liegt alles herum, warum ist das nict Dassselbe ?? Fröhliche Kinder Spielem Schaffen Üben Lernen !!!

  2. Uli 10 November, 2018 at 09:34 Reply

    worauf denn Neid und Hass – auf unbescholtene Eltern? Die landen nicht beim Jugendamt. Das Jugendamt ist bei Trennung mit einbezogen als beratend. Und bitte, was soll diese Meinungsmache, diese Manipulation? Es gibt viele Arten von Kindeswohlgefährdung, die keinerlei Folgen haben – aus den oben genannten Beispielen erfolgt bitte was – siehe hier mal genauer nach § 1666 BGB.

    Sie manipulieren hier ganz schön unseriös.

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